Osteochondrosis dissecans beim Hund

Die Osteochondrosis dissecans beim Hund ist eine Entwicklungsstörung des Skelettes bei jungen Hunden. Oft sind große und schwere Hunderassen davon betroffen. Je nachdem, wann man die Erkrankung bemerkt und etwas dagegen tut, können irreparable Schäden entstehen. Daher ist es so wichtig, sich über dieses Krankheitsbild zu informieren. Mit unserem folgenden Artikel können Sie dies ganz einfach tun und mehr über diese Krankheit erfahren!

1. Was genau ist die Osteochondrosis dissecans beim Hund?

Die Osteochondrosis dissecans beim Hund (OCD) ist eine degenerative Störung, die die Bildung von Knorpel und die Verknöcherung des Knorpels, bekannt als enchondrale Ossifikation, in den Gelenken beeinflusst. Infolge verschiedener Ursachen wächst der Gelenkknorpel so stark, dass er nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden kann, die normalerweise über die Gelenkflüssigkeit (Synovia) zugeführt werden. Dies führt zum Absterben von Knorpelzellen, die sich unter mechanischer Belastung vom Knochen lösen können. Gleichzeitig ist die Verknöcherung des Knorpels gestört, was zu einem verzögerten Längenwachstum des Knochens und einer verkürzten Struktur führt.

Diese abgelösten Knorpel- und Knochenfragmente, auch Dissekat genannt, können entweder teilweise am Knorpel haften bleiben oder frei im Gelenk herumwandern. Im allgemeinen Sprachgebrauch sind sie als „Gelenkmaus“ bekannt. Diese Dissekat können im Gelenk mineralisieren oder sich verknöchern, was zu einer Entzündungsreaktion führt, wenn die Gelenkflüssigkeit mit dem freiliegenden Knochen in Kontakt kommt. Dieser Entzündungsprozess kann die Beweglichkeit des Gelenks beeinträchtigen und Schmerzen verursachen, insbesondere während der Bewegung.

Die Osteochondrosis dissecans tritt häufig in den Schulter-, Ellenbogen- sowie Knie- und Sprunggelenken auf, wobei das Schultergelenk mit etwa 74 % die am häufigsten betroffene Stelle ist. Sie tritt in der Regel im Alter von 4 bis 7 Monaten auf, aber die Diagnose erfolgt oft erst später, zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat des Hundes.

2. Welche Ursachen hat die Erkrankung?

Die Ursachen der Osteochondrosis dissecans beim Hund sind komplex und nicht vollständig verstanden, aber es handelt sich um eine multifaktorielle Erkrankung. Eine wichtige Rolle spielt die Rassezugehörigkeit, da bei einigen Rassen die Krankheit gehäuft auftritt, was auf eine genetische Disposition hindeutet. Zu den betroffenen Rassen gehören Deutsche Dogge, Deutscher Schäferhund, Belgischer Schäferhund, Neufundländer, Rottweiler, Deutscher Boxer, Labrador Retriever sowie Golden Retriever. Allerdings können auch Hunde anderer Rassen, einschließlich kleinerer Rassen, OCD entwickeln.

Traumata und biomechanische Faktoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Da OCD vor allem in stark beanspruchten Gelenken auftritt, besteht ein Zusammenhang mit übermäßiger Belastung. Insbesondere während normaler Bewegungen müssen die betroffenen Gelenke bereits erhebliche Kräfte aufnehmen. Wenn diese Gelenke zusätzlich überlastet werden, beispielsweise durch intensives und unkontrolliertes Spielen mit abrupten Richtungswechseln und schnellem Beschleunigen, steigt die Belastung und das Risiko für OCD.

Des Weiteren werden hormonelle Ungleichgewichte und Durchblutungsstörungen als weitere Faktoren vermutet. Ein bestimmtes Hormon kann die Teilungsrate der Knorpelzellen erhöhen, was zu einer übermäßigen Verdickung des Knorpels führt. Durch Durchblutungsstörungen während der frühen Entwicklung des Hundes kann der Knorpel unterversorgt werden, was wiederum die normale Verknöcherung beeinträchtigt.

Die Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine Überernährung, die zu schnelles Wachstum und eine erhöhte Belastung des Skeletts zur Folge hat, kann die Entwicklung von OCD begünstigen. Ein unausgewogenes Verhältnis von Kalzium, Phosphor und Vitamin D kann ebenfalls eine Rolle spielen. Ein übermäßiger Kalziumgehalt im Blut aufgrund eines falschen Verhältnisses dieser Stoffe kann die Reifung der Knorpelzellen verzögern und somit die Entstehung von OCD fördern.

3. Welche Symptome zeigt die Osteochondrosis dissecans beim Hund?

Die Symptome der Osteochondrosis dissecans beim Hund können je nach betroffenem Gelenk variieren. Häufige Anzeichen sind Lahmheit, Schmerzen und Steifheit. Manchmal können auch Schwellungen oder ein knirschendes Geräusch im betroffenen Gelenk auftreten. Die Symptome treten oft nach Bewegung oder während des Wachstumsschubs auf.

4. Wie diagnostiziert und behandelt man die Krankheit?

Die Diagnose einer Osteochondrosis dissecans beim Hund erfolgt durch den Tierarzt, der zunächst die Gelenke des Hundes bewegt, um festzustellen, ob Schmerzen auftreten. Anschließend werden bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt, um eine genaue Diagnose zu stellen. Alternativ kann eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) durchgeführt werden, bei der ein Endoskop durch einen kleinen Schnitt in das Gelenk eingeführt wird, um den Zustand des Gelenks zu beurteilen.

In frühen Stadien kann eine OCD spontan abheilen, ohne dass Symptome auftreten. Die Krankheit verursacht erst Symptome, wenn sie bereits fortgeschritten ist. Daher erfordert eine diagnostizierte OCD in den meisten Fällen eine Behandlung. Wenn keine Fragmente vorhanden sind, kann eine konservative Behandlung mit Ruhe, entzündungshemmenden Medikamenten und einer angepassten Diät erfolgen. Die Diät zielt darauf ab, die Energie- und Nährstoffzufuhr des Hundes an seine individuellen Bedürfnisse anzupassen. Ruhe wird durch Leinenzwang und Begrenzung der Bewegung erreicht. Die Verabreichung von entzündungshemmenden Medikamenten ist umstritten.

Wenn Fragmente vorhanden sind, müssen diese entfernt werden. Dies kann durch eine konventionelle Operation oder einen minimal-invasiven Eingriff erfolgen. Letzteres ist jedoch nicht bei allen Gelenken möglich. Während des Eingriffs werden die Fragmente entfernt und gegebenenfalls der Knorpel geglättet. Nach dem Eingriff ist eine mehrwöchige Ruhephase erforderlich, und je nach Bedarf kann eine Rehabilitationsphase empfohlen werden, um die Kraft und Beweglichkeit des Hundes wiederherzustellen.

5. Kann man der Erkrankung vorbeugen?

Die Vorbeugung der Osteochondrosis dissecans beim Hund kann durch eine ausgewogene Ernährung, kontrolliertes Wachstum, angemessene Bewegung und Vermeidung von Überbeanspruchung während der Wachstumsphase unterstützt werden. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen können helfen, Anzeichen der Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Insgesamt ist es wichtig, die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes im Auge zu behalten. Bei Verdacht auf Osteochondrosis dissecans oder andere Gelenkerkrankungen sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen. Und denken Sie daran, eine passende Hundekrankenversicherung oder Hunde-OP-Versicherung abzuschließen! Diese kann Ihnen helfen, finanzielle Belastungen im Falle einer Erkrankung Ihres geliebten Vierbeiners zu reduzieren. Informieren Sie sich jetzt über die verschiedenen Versicherungsoptionen, um die beste Deckung für Ihren Hund zu finden!

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