Erkrankungen an der Wirbelsäule sind – zu Recht – eher gefürchtet bei Hundehaltern. Auch bei uns Menschen sind viele Krankheiten, die die Wirbel betreffen, sehr schmerzhaft und oft mit Einschränkungen im Alltag verbunden – denken Sie nur mal an einen Bandscheibenvorfall! In eine ähnliche Kategorie fällt auch die schmerzhafte Diskospondylitis beim Hund. Alles, was Sie über diese Erkrankung wissen sollten, finden Sie im nachfolgenden Artikel!
Was genau ist die Diskospondylitis beim Hund?
Diskospondylitis beim Hund ist eine entzündliche Erkrankung der Zwischenwirbelräume, die auch die benachbarten Wirbelgelenke betrifft. Typischerweise sind ältere oder bereits vorbelastete Hunde aller Rassen und Größen betroffen. Ähnlich wie bei der Spondylodiszitis beim Menschen handelt es sich um eine Infektion.
Welche Ursachen hat die Erkrankung?
Diskospondylitis beim Hund wird in der Regel durch eine bakterielle Infektion einer Zwischenwirbelscheibe verursacht, die häufig über das Blut (hämatogen) übertragen wird. Die Infektionsherde können sich in verschiedenen Bereichen des Körpers befinden, darunter das Harn- und Geschlechtssystem, schwerwiegende Hautinfektionen, bakterielle Herzklappeninfektionen sowie Komplikationen nach Eingriffen am Zentralnervensystem. Darüber hinaus kann sich die Infektion auch direkt durch Fremdkörper wie Grassamen, Grannen, Dornen oder Verletzungen wie Bisswunden übertragen.
Die Keimflora, die sich in solchen Infektionsherden finden lässt, ist äußerst vielfältig und kann verschiedene Bakterienarten umfassen. Dazu gehören Staphylokokken, Streptokokken, E. coli, Clostridien, Proteus, Pasteurella multocida, Pseudomonaden, Nokardien, Enterokokken und andere. Darüber hinaus können bestimmte Pilzarten, obwohl selten, ebenfalls als Auslöser der Erkrankung in Frage kommen.
Besonders anfällig für die Entwicklung von Diskospondylitis sind Tiere mit einem geschwächten Immunsystem, da sie weniger widerstandsfähig gegenüber Infektionen sind. Diese Schwächung des Immunsystems kann durch verschiedene Faktoren wie Krankheit, Stress oder genetische Anfälligkeit verursacht werden.
Welche Symptome zeigt die Diskospondylitis beim Hund?
Die Symptome der Diskospondylitis beim Hund sind vielfältig und können je nach Stadium und Lokalisation der Erkrankung variieren. Das Hauptsymptom ist oft unspezifischer Schmerz, der sich bei Druck oder Bewegung verstärken kann und manchmal zu plötzlichem Aufschreien des Tieres führt. Begleitend können Störungen des Allgemeinzustandes wie Fressunlust, Abgeschlagenheit und schubweise auftretendes Fieber auftreten.
Mit fortschreitender Infektion und Ausbreitung auf die gesamte Bandscheibe und Wirbelkörper können neurologische Ausfallserscheinungen auftreten. Diese reichen von milden Lahmheiten bis hin zu schweren neurologischen Defiziten und sogar zur vollständigen Lähmung hinter der betroffenen Region. Obwohl die Erkrankung typischerweise die Übergänge zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule, die vordere Lendenwirbelsäule, die mittlere Brustwirbelsäule, den Übergang zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein sowie die hintere Halswirbelsäule betrifft, kann sie auch an anderen Teilen der Wirbelsäule auftreten, manchmal sogar an mehreren Stellen gleichzeitig.
Wie diagnostiziert und behandelt man die Krankheit?
Die Diagnose der Diskospondylitis beim Hund erfolgt in der Regel durch Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule. Dabei können je nach Stadium der Erkrankung Bereiche mit Anzeichen für Knochensubstanzauflösung identifiziert werden, die teilweise von Knochenzubildungen umgeben sind. Diese Knochenzubildungen dienen dazu, die Läsion zu stabilisieren. Der Körper bildet sie eigenständig. In fortgeschrittenen Fällen kann es zu einem gegenseitigen Verrutschen der Wirbelkörper mit Subluxation kommen. Zudem zeigen Blutuntersuchungen häufig eine vermehrte Anzahl von neutrophilen Granulozyten mit Linksverschiebung. Wenn Keime in das Zentralnervensystem eindringen, können Bakterien auch im Hirnwasser nachgewiesen werden.
Zur weiteren Diagnose wird oft eine Myelographie durchgeführt, um einen Bandscheibenvorfall oder eine Wirbelfraktur auszuschließen. Mithilfe von Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) kann man die Ausmaße der Schädigung am zuverlässigsten bestimmen.
Die Behandlung der Diskospondylitis richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Bei gesicherter Diagnose erfolgt in der Regel eine Langzeitgabe von Antibiotika über einen Zeitraum von 1 bis 3 Monaten. Dabei kommen häufig Cephalosporine, Clindamycin und Amoxicillin/Clavulansäure-Kombinationen zum Einsatz. Zusätzlich werden bestimmte Medikamente zur Schmerzlinderung eingesetzt. Durch eine Punktion kann der Erreger aus dem Entzündungsherd isoliert und im Labor für ein Antibiogramm angezüchtet werden. Aufgrund der hämatogenen Einschleppung der Infektion ist oft eine gründliche Suche nach dem ursprünglichen Infektionsherd erforderlich.
Die Heilung der Diskospondylitis beim Hund ist ein langwieriger Prozess. In schweren Fällen kann der Tierarzt eine chirurgische Dekompression erwägen, um mögliche neurologische Ausfälle zu behandeln. Dies muss man jedoch im Einzelfall besprechen.
Kann man der Erkrankung vorbeugen?
Es gibt keine spezifischen Maßnahmen zur Vorbeugung der Diskospondylitis beim Hund, da die Infektionsquellen vielfältig sind. Allerdings kann eine generelle Stärkung des Immunsystems des Hundes dazu beitragen, das Risiko von Infektionen zu verringern. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen können helfen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Insgesamt ist es wichtig, die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes im Auge zu behalten und bei Verdacht auf Diskospondylitis sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Und denken Sie am besten auch daran, sich vor unerwarteten Tierarztkosten zu schützen, indem Sie eine geeignete Hundekrankenversicherung oder Hunde-OP-Versicherung abschließen! So können Sie sicherstellen, dass Ihr geliebter Vierbeiner die bestmögliche Pflege erhält, ohne dass Sie sich finanziell Sorgen machen müssen.
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