Dalmatiner-Leukodystrophie

Die Dalmatiner-Leukodystrophie gehört zu den degenerativen Myelopathien der Hunde. Sie tritt, wie der Name schon sagt, bei Dalmatinern auf. Es gibt noch viele andere Myelopathien, die jeweils spezifisch einer Rasse zuzuordnen sind. Myelopathien sind neurologische Erkrankungen, die mit einer Zerstörung (=Degeneration, daher der Name) des Rückenmarks einhergehen. Gemeinsam ist diesen Krankheiten, dass sie als Hauptsymptom langsam fortschreitende Bewegungsstörungen der Hinterbeine haben. Außerdem sind sie nicht schmerzhaft, was für den betroffenen Hund natürlich vorteilhaft ist. Leider haben diese Erkrankungen jedoch auch gemein, dass eine Therapie meist nicht zielführend ist. Sie sind also nicht heilbar. Doch eine gute Nachricht: Die rassespezifischen Myelopathien, also auch die Dalmatiner-Leukodystrophie, kommen nur sehr selten vor.

Was genau ist die Dalmatiner-Leukodystrophie?

Es handelt sich um eine Erbkrankheit. Das bedeutet, dass der Hund schon mit dieser Erkrankung auf die Welt kommt und die Gene dazu von seinen Eltern vererbt bekommen jat. Aus diesem Grund muss dieser Hund und auch seine Eltern von der Zucht ausgeschlossen werden, damit nicht noch weitere Welpen mit der Dalmatiner-Leukodystrophie zur Welt kommen. Bei der Erkrankung leidet der Hund unter einer Entmarkung der weißen Substanz (eine Substanz im zentralen Nervensystem, also dem Gehirn und Rückenmark) sowie einem Schwund des Großhirns, wobei sich die Hirnventrikel vergrößern. Ventrikel sind die mit Hirnwasser (= Liquor) gefüllten Hohlräume im Gehirn.

Bereits ab dem dritten Lebensmonat entwickeln sich bei den betroffenen Welpen die ersten Symptome. Diese sind hauptsächlich eine fortschreitende Ataxie (= Störung der Koordination der Bewegung) sowie fortschreitende Sehstörungen. Leider führt die Dalmatiner-Leukodystrophie schnell zum Verlust des Sehvermögens, sodass die betroffenen Hunde erblinden.

Um die Erkrankung genau zu diagnostizieren, muss der Tierarzt vorher unbedingt andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen ausschließen. Das sind besonders angeborene Fehlbildungen des Rückenmarks wie etwa Syringomyelie (= röhrenförmige Höhlenbildung in der Grauen Substanz des Rückenmarks), die der Tierarzt im MRT oder CT sehen kann. Des Weiteren sollte er infektiöse Erkrankungen wie Toxoplasmose, Staupe oder Neosporose ausschließen.

Die Erkrankung ist, wie oben gesagt, nicht schmerzhaft. Allerdings stellt sie im weiteren Verlauf des Hundelebens eine immer größere Einschränkung dar, weil das Tier irgendwann die Hinterbeine kaum mehr kontrolliert bewegen kann. Das Laufen wird stark erschwert bzw. kann der Hund irgendwann gar nicht mehr laufen. Für so bewegungsfreudige Hunde wie Dalmatiner, aber an sich auch alle anderen Rassen, ist das kein lebenswertes Leben mehr – unter diesen Einschränkungen leidet das Tier also trotz der eigentlichen Schmerzfreiheit. Daher ist es leider meistens unumgänglich, die betroffenen Dalmatiner ab einem gewissen Zeitpunkt zu erlösen.

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