Wie der Name es schon verrät, sind von der Dackellähme hauptsächlich Dackel betroffen. Doch auch andere Rassen wie etwa Zwergpudel, Spaniel, Scottish Terrier und Pekingesen können daran leiden. Wegen der Zucht zählen auch der Mops, der Boston Terrier sowie die Französische und Englische Bulldogge zu den Rassen, die eine Anfälligkeit für die Dackellähme haben. Gemeinsam ist diesen Hunden, dass sie alle eine genetisch fixierte Knorpelwachstumsstörung, die sogenannte Chondrodystrophie, aufweisen. Das bedeutet, einfach ausgedrückt, dass sie kleinwüchsig sind, also verkürzte Beine haben. Beim Dackel ist dies am extremsten, aber auch die anderen Rassen haben im Vergleich zu beispielsweise einem Husky kürzere Beine in Relation zu ihrer Körperlänge.
Was genau ist die Dackellähme?
Mit Dackellähme bezeichnet man Krankheitssymptome, die durch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst werden, bei den oben genannten „kleinwüchsigen“ Hunderassen. Die Bandscheiben betroffener Hunde sind degeneriert, also krankhaft verändert, und nicht mehr elastisch bzw. belastbar. Dies kommt durch die Chondrodystrophie zustande, wodurch sich solche Bandscheibenvorfälle von „normalen“, die z. B. durch eine Verletzung entstehen, unterscheiden. Die Bandscheiben betroffener Hunde können schon bei kleinsten Belastungen reißen. Hierdurch wird das Nervengewebe im Rückenmark gequetscht, wodurch es zu neurologischen Ausfällen kommt. Daher spricht man eben auch von Dackel-„Lähme„.
Symptome
Die Tiere haben deutlich gestörte Bewegungsabläufe. Je nach Schwere des Bandscheibenvorfalls sind auch die Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt. Sie reichen von Empfindlichkeit und Schmerzhaftigkeit im Rückenbereich bis hin zu stärkeren Ausfällen der Nervenfunktionen. Bei sehr extremen Fällen kommt es zu einer Lähmung der Hinterbeine. Die Fähigkeit des Tieres, normal Urin und/oder Kot abzusetzen, ist eingeschränkt.
Diagnose und Therapie
Eine neurologische Untersuchung gibt deutliche Anhaltspunkte, um den Ursprung der Schädigung, also den Bandscheibenvorfall, auszumachen. Die Rasse gibt natürlich ebenfalls einen entscheidenden Hinweis auf die richtige Diagnose – beispielsweise ist es höchst unwahrscheinlich, dass ein Husky mit einem Bandscheibenvorfall tatsächlich an der spezifischen Dackellähme leidet. Eine einfach Röntgenaufnahme reicht meist leider nicht aus. Denn die vorgefallenen Bandscheibenanteile lassen sich auf einem Röntgenbild meist nicht eindeutig nachweisen. Am eindeutigsten und besten ist in der Regel eine Untersuchung der Wirbelsäule im MRT. Hier lassen sich auch kleinste Veränderungen an den Bandscheiben sehr gut darstellen.
Behandelt wird je nach Ausprägung des Schadens. Ist die Bandscheibe nur geringfügig geschädigt, reicht meist eine medikamentelle Behandlung. Hier ist das Ziel, entzündliche Reaktionen zu hemmen und zu stoppen. Bei stärkeren Schäden muss der behandelnde Tierarzt den Hund jedoch operieren bzw. zur OP in eine geeignete Tierklinik überweisen. Die Operation ist darauf ausgelegt, das Rückenmark vom Druck zu entlasten. Dabei werden Teile der Bandscheibe entfernt sowie oftmals auch ein Teil des dazugehörigen Wirbels.
Nach einer Operation ist es sinnvoll, die umliegende Muskulatur durch geeignete Physiotherapie wieder zu kräftigen. Beispielsweise gibt es die Möglichkeit, den Hund auf einem Unterwasserlaufband laufen zu lassen. Dies hat den Vorteil, dass sich die Muskeln sehr anstrengen müssen, weil der Wasserwiderstand zur normalen Anstrengung der Bewegung hinzukommt. Gleichzeitig entlastet das Laufen im Wasser die Gelenke.
Eine Bandscheiben-OP kann bis zu 3.000 Euro kosten. Bei einer guten Hunde-OP Versicherung ist dieser Eingriff in der Regel versichert. Je nach Rasse kann es jedoch sein, dass die Erkrankung als Erbkrankheit aufgefasst wird und dadurch leider vom Versicherungsschutz ausgeschlossen wird. Hier erfahren Sie mehr zur Hunde-OP Versicherung und worauf Sie achten sollten, wenn Sie eine Versicherung abschließen wollen!