Die Collie Eye Anomaly übersetzt man mit „Collieaugen-Anomalie“ und man kürzt sie mit CEA ab. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Erbkrankheit, die hauptsächlich verschiedene Collie-Rassen und mit ihnen verwandte Rassen betrifft. Die CEA betrifft den sogenannten Augenhintergrund, also quasi die innere „Rückseite“ des Augapfels. Auf dem Augenhintergrund befinden sich die Netzhaut, der Sehnervenkopf, die Macula, die Fovea centralis und Gefäße. Bei betroffenen Hunden führt diese Krankheit zu einer beeinträchtigen Sehkraft bis hin zur Blindheit.
Wie entsteht die Collie Eye Anomaly?
Die CEA beruht auf einer Fehlbildung und Unterentwicklung der Aderhaut und der Netzhaut des Auges. Dies geschieht bereits bei der Entwicklung des Embryos im Mutterleib. Dadurch ist die Entwicklung der Blutgefäße im Auge gestört, was wiederum zu Einblutungen ins Auge führen kann. Des Weiteren können sogenannte Kolobome der Ader- und Netzhaut auftreten. Das sind Spaltbildungen der genannten Strukturen, die ebenfalls bereits in der Embryonalentwicklung entstehen. Der Hund kommt somit bereits mit diesen Fehlbildungen auf die Welt. Auch eine Netzhautablösung ist hier bereits möglich, je nach Schwere der Veränderungen. Die CEA führt dazu, dass der Hund eine verminderte Sehkraft hat oder sogar erblindet ist. In der Regel sind beide Augen betroffen, der Schweregrad kann jedoch bei beiden Augen jeweils etwas stärker oder schwächer ausgeprägt sein.
Welche Hunde sind betroffen und wann bemerkt man die Krankheit in der Regel?
Die Krankheit tritt vor allem bei Kurzhaar- und Langhaarcollies auf, aber auch Shelties (= Shetland Sheepdogs) und verwandte Rassen wie Border Collies, Australian Shepherds und Lancashire Heeler sind betroffen. Schwere Fälle bis zur Erblindung stellt man meist bereits schon im Welpenalter fest, da sich die Tiere anders verhalten als die gesunden Geschwister aus dem Wurf. Bei weniger starken Schäden ist es häufig jedoch so, dass die Diagnose quasi zufällig bei einem anderen Tierarztbesuch festgestellt wird.
Welche Symptome treten auf?
Betroffene Hunde sehen in verschiedenen Ausprägungen schlechter als gesunde Artgenossen oder sind vollständig erblindet. Daher bemerkt man bei schweren Fällen schon im Welpenalter Verhaltensauffälligkeiten. Bei leichteren Fällen bemerkt man oft lange Zeit gar nichts, da die Hunde ja bereits mit der eingeschränkten Sicht zur Welt gekommen sind und dies daher als normal betrachten. Sie orientieren sich dann vermehrt mit ihrem Hör- und Geruchssinn.
Die Erkrankung schreitet nicht fort. Allerdings können Kolobome zum Teil später zu einer Netzhautablösung führen.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose erfolgt mit einer genauen Untersuchung des Auges mit einem bestimmten Gerät, diese Methode nennt man Ophthalmoskopie. Hier kann der Tierarzt die charakteristischen Veränderungen am Augenhintergrund sehen.
Eine Heilung ist nicht möglich. Da die Erkrankung aber normalerweise nicht schmerzhaft ist, kann ein erkrankter Hund genau wie seine gesunden Artgenossen weiterleben und sehr alt werden. Nur falls bei schwereren Kolobomen eine Netzhautablösung entsteht, kann man diese in manchen Fällen mit einem Laser behandeln lassen. Ansonsten muss man als Hundehalter nicht viel tun, da das Tier auch keine unterstützenden Medikamente oder Ähnliches benötigt, wenn es an CEA erkrankt ist. Man sollte jedoch das Umfeld des Hundes, sofern möglich, an seine Sehbehinderung anpassen. Dann steht jedoch einem normalen Leben mit Spaziergängen, Spielen und Toben nichts im Wege.