Süß, süßer, Hundewelpen: dass dem so ist, kann sicherlich jeder Hundefreund bestätigen. In der Regel sind die Welpen umso niedlicher, je kleiner sie sind. Das hat vor einigen Jahren einen neuen „Trend“ in der Hundezucht hervorgebracht: Sogenannte Teacup-Welpen.
Teacup-Welpen ist eine Bezeichnung für besonders kleine Hunderassen oder Mischlingshunde, die oft als Haustiere gehalten werden. Diese Welpen sind das Ergebnis von gezielten Zuchtpraktiken, um kleinere Hunde zu produzieren, die oft nur wenige Pfund wiegen und besonders niedlich und bezaubernd aussehen. Weil sie oftmals in eine Teetasse (engl. „teacup“) passen, kamen sie zu ihrem Namen.
Sicher, die kleinen Hundebabys sind niedlich anzusehen. Doch dieser Zwergwuchs ist in der Regel mit viel Tierleid erkauft – lesen Sie selbst!
Teacup-Welpen: süß, aber krank?
Es ist wichtig zu beachten, dass die Bezeichnung „Teacup“ kein offizieller Begriff ist und von vielen Tierexperten und Züchtern kritisiert wird. Tatsächlich ist es in der Regel nicht möglich, die Größe eines Welpen im Voraus zu bestimmen, da die Genetik und andere Faktoren die Größe und das Wachstum eines Hundes beeinflussen können. So gibt es leider viele „Ausschuss-Welpen“, die zu groß sind und damit nicht dem „Zuchtziel“ entsprechen. In vielen Fällen entsorgt man diese dann einfach wie Müll, weil man sie nicht so teuer verkaufen kann.
Viele Züchter von Teacup-Welpen nutzen unethische Praktiken, um Welpen mit geringer Körpergröße und Gewicht zu produzieren. Einschließlich Inzucht und der Verwendung von Hunden, die von Natur aus kleiner sind als der Durchschnitt. Dies kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen. Zum Beispiel Knochen- und Gelenkproblemen, Atemproblemen, Zahnproblemen, neurologischen Störungen und anderen Erkrankungen.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Haltung von Teacup-Welpen besondere Anforderungen hat. Aufgrund ihrer geringen Größe benötigen sie oft besondere Pflege und Ernährung, um sicherzustellen, dass sie gesund bleiben. Sie sind auch anfälliger für Verletzungen, insbesondere wenn sie von Kindern oder anderen größeren Tieren umgeben sind. Ihre Knochen sind sehr zerbrechlich, ihre Zähne und Augen oft zu groß für den Schädel. Viele dieser Hunde erreichen kein normales Lebensalter, sondern sterben schon sehr früh.
Welche Hunderassen sind betroffen?
Ohnehin eher kleine und niedliche Hunderassen sind als „Teacup-Variante“ sehr beliebt. Dazu zählen die folgenden Rassen:
- Chihuahua
- Yorkshire Terrier
- Mops
- Malteser
- Zwergspitz
- Havaneser
- Shih Tzu
- Pudel (Toy oder Zwerg)
Sind Teacup-Welpen tierschutzrelevant?
Auch wenn man hin und wieder leider noch entsprechende Anzeigen auf gewissen Online-Portalen findet: Die Zucht und der Handel mit Teacup-Welpen (und den erwachsenen Tieren, sofern sie denn überhaupt so alt werden) ist verboten! Denn zum einen müssen Zuchthunde immer mindestens 2 Kilogramm wiegen (auch bei sehr kleinen Rassen wie Chihuahuas). Zum anderen sind Qualzuchten in Deutschland verboten und durch die vielen gesundheitlichen Folgen der „Mini-Zucht“ zählen Teacup-Welpen dazu.
Wir raten Ihnen also dringend davon ab, sich einen solchen Hund zuzulegen. Nicht nur, dass das Tier immens leiden wird und Sie wahrscheinlich viele hohe Tierarztrechnungen haben werden. Der Verkauf dieser Hunde ist zudem verboten – Sie würden also nicht von einem seriösen Züchter/Händler kaufen. Und davon ist so oder so immer abzuraten!
Wenn es unbedingt ein kleiner Hund sein soll, gibt es viele gute Züchter, die beispielsweise auch bei problematischen Züchtungen wie dem Mops mittlerweile auf gesündere Tiere achten. Oder Sie schauen im örtlichen Tierheim vorbei – auch hier warten oft viele tolle kleine Hunde auf eine neue Chance im Leben.