Sicher haben Sie das auch schon mal gesehen: Einen Rottweiler ohne Rute, einen Staffordshire Terrier mit spitz geschnittenen Ohren oder auch einen Dobermann, bei dem man beides gemacht hat. Bei diesem Kupieren beim Hund handelt es sich um eine absolute Tierquälerei, die strikt abzulehnen ist! Warum das so ist, welche Körperteile beim Hund oft „betroffen“ sind und ob es bereits ein Verbot dieser Praktik gibt, erfahren Sie im folgenden Artikel!
1. Was genau ist das Kupieren beim Hund?
Beim Kupieren beim Hund handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem Teile des Körpers des Hundes entfernt oder verändert werden. Typischerweise kürzt oder verändert man hierbei den Schwanz und die Ohren des Hundes operativ.
2. Warum ist das Kupieren beim Hund schlecht?
Das Kupieren beim Hund ist aus tierschutzrechtlicher Sicht äußerst problematisch. Diese Praxis verursacht unnötiges Leid und Schmerzen bei den betroffenen Tieren, ohne dass ein vernünftiger Grund dafür vorliegt. Studien haben gezeigt, dass Hunde, die diesem Eingriff ausgesetzt sind, sowohl physische als auch psychische Langzeitschäden erleiden können.
3. Welche Körperteile werden häufig kupiert?
Von dieser Praktik sind vor allem der Schwanz und die Ohren des Hundes betroffen. Beim Schwanzkupieren, auch Kaudektomie genannt, entfernt man einen Teil des Schwanzes bzw. der Rute. Beim Ohrenkupieren werden die Ohren des Hundes operativ verändert, indem sie beschnitten und in einer bestimmten Form fixiert werden.
4. Ist das Kupieren beim Hund verboten?
Ja, das Kupieren beim Hund ist in vielen Ländern bereits verboten oder zumindest streng reglementiert. In Deutschland, der Schweiz und Österreich ist das Kupieren von Ohren und Schwanz bereits seit Jahren verboten, es sei denn, es liegt eine medizinische Indikation vor (zum Beispiel einen komplizierten Bruch der Rute). Trotzdem gibt es noch Länder, in denen diese Praxis erlaubt ist. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch in Ländern, in denen das Kupieren erlaubt ist, Tiere, die auf diese Weise verändert wurden, nicht mehr in Länder mit Kupierverbot eingeführt werden dürfen.
Aber ich sehe trotzdem ab und zu kupierte Hunde – woran liegt das?
Leider umgehen zwielichtige Menschen dieses Verbot aber auch heute noch oft. Zum Beispiel gibt es einen richtigen „Kupiertourismus“ bestimmter Züchter, die extra Hunde für Menschen züchten, die kupierte Tiere toll finden. Diese reisen dann oft mit ihren Tieren nach Osteuropa, lassen sie dort kupieren und bringen sie wieder zurück. Da jedoch in vielen dieser Länder, in denen das Kupieren noch erlaubt ist, die tiermedizinische Versorgung nicht besonders gut ist, können hierbei auch Komplikationen auftreten. Das Kupieren ist ohnehin schmerzhaft für das Tier, aber gerade mit Entzündungen, wildem Fleisch etc. ist das Ganze noch qualvoller!
Ein anderer Grund, warum man auch in Deutschland ab und zu noch kupierte Hunde sieht, ist aber auch der Tierschutz. Nein, natürlich kupieren gerade Tierschützer keine Hunde! Aber oft bekommen Tierheime zum Beispiel bei Festnahmen, Beschlagnahmungen oder Sicherstellungen die Hunde der Personen , weil sich sonst niemand um sie kümmern kann. Und gerade in diesem „Milieu“ haben die Menschen oft kupierte Hunde, auch als Statussymbol und damit sie gefährlicher wirken. Aber Tierheime nehmen auch häufig Tiere aus illegalem Welpenhandel, die ebenfalls oft aus Osteuropa kommen, auf. Und auch diese Tiere sind leider oft in einem jungen Alter bereits kupiert. Wenn dann tierliebe Menschen einen solchen Hund aus dem Tierheim adoptieren, können sie natürlich nichts dafür, dass das Tier z. B. keine Rute mehr hat.