Die Von-Willebrand-Krankheit beim Hund ist eine vererbbare Blutgerinnungsstörung, die durch einen Mangel oder eine abnormale Funktion des Von-Willebrand-Faktors (VWF) verursacht wird. Der VWF ist ein Protein, das für die normale Blutgerinnung unerlässlich ist, da er die Blutplättchen zusammenklebt und an verletzten Stellen im Körper haften lässt, um die Bildung eines Blutgerinnsels zu fördern. Die Von-Willebrand-Krankheit ist die häufigste Blutgerinnungsstörung bei unseren Haushunden. Es gibt sie auch bei Schweinen, Kaninchen und Katzen. Alles, was Sie noch dazu wissen sollten, haben wir Ihnen hier zusammengefasst!
Welche Rassen sind von der Von-Willebrand-Krankheit betroffen?
Die Von-Willebrand-Krankheit ist eine genetische Erkrankung, die bei Hunden mehrerer Rassen vorkommt. Die Rassen, die am häufigsten von VWD betroffen sind, sind:
- Dobermann Pinscher
- Deutscher Schäferhund
- Golden Retriever
- Berner Sennenhund
- Labrador Retriever
- Schottischer Terrier
- Shetland Sheepdog
- Welsh Corgi Pembroke
- Kromfohrländer
- Zwergschnauzer
- Basset Hound
- Großpudel
- Manchester Terrier
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Hunde innerhalb dieser Rassen automatisch an der Von-Willebrand-Krankheit leiden. Die Erkrankung wird durch eine Mutation in einem bestimmten Gen verursacht, das von beiden Elternteilen vererbt wird. Daher kann die Verbreitung innerhalb einer Rasse durch sorgfältige Zuchtpraktiken und Gentests reduziert werden. Wenn Sie planen, einen Hund zu adoptieren oder zu kaufen, sollten Sie sich mit einem seriösen Züchter oder Tierarzt in Verbindung setzen, um das Risiko einer Erkrankung zu minimieren.
Obwohl die Erkrankung vererbbar ist, tritt sie je nach Schwere nicht sofort beim Welpen oder Junghund auf. Leichte Fälle bemerkt man manchmal sogar erst bei älteren Hunden. Schwere Fälle fallen jedoch in der Regel schon in jungem Alter auf.
Welche Symptome treten bei der Von-Willebrand-Krankheit auf?
Die Symptome können je nach Schweregrad der Erkrankung und der Art der Blutung variieren, können jedoch unter anderem Folgendes umfassen:
- Nasenbluten
- Blutungen des Zahnfleischs
- Blut im Urin oder Kot
- Verlängerte oder übermäßige Blutungen nach einer Verletzung oder Operation
- Blutergüsse oder Schwellungen ohne erkennbaren Grund
Hunde mit einer eher milden Form zeigen möglicherweise keine offensichtlichen Symptome. Manchmal bemerkt man daher erst, dass etwas nicht stimmt, wenn eine Operation oder Verletzung auftritt, bei der es zu einer übermäßigen Blutung kommt. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund an der Von-Willebrand-Krankheit leidet oder Symptome zeigt, die auf eine Blutungsstörung hindeuten, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Wie behandelt man die Erkrankung?
Leider ist die Krankheit nicht heilbar. Je nach Schweregrad können die Hunde damit ganz normal leben oder haben eine sehr schlechte Prognose – das kommt immer auf den Einzelfall an. Vor Operationen sollten betroffene Tiere bestimmte Medikamente bekommen, die die Blutung verringern können. Hat ein Hund viel Blut verloren, kann man dies mit einer Blut- oder Plasmatransfusion behandeln.
Wie ist es mit der Zucht?
Da die Von-Willebrand-Krankheit erblich bedingt ist, sollte man betroffene Tiere auf keinen Fall zur Zucht einsetzen. Für viele Rassen gibt es daher auch schon einen Gentest. So kann man Hunde, die bisher vielleicht noch nicht auffällig waren, sicherheitshalber vor einer Verpaarung testen, falls man selbst züchten möchte. Ist man auf der Suche nach einem Hund der genannten Rassen, die relativ häufig an der Von-Willebrand-Krankheit leiden, kann man den Züchter fragen, ob er diesen Test mit seinen Zuchttieren durchgeführt hat. Falls ja, können Sie sehr sicher sein, dass die Welpen gesund zur Welt kmmen.