Mammatumore beim Hund

Mammatumore sind Tumore, die in der Brust von Frauen (und auch Männern) auftreten können – genauso gibt es sie auch bei unseren Hunden! Hier sind, wie beim Menschen auch, die weiblichen Vertreter ihrer Art deutlich häufiger betroffen. Bei Hündinnen sitzen die Tumore in der Regel am Gesäuge. Die meisten Mammatumore sind gutartig, das bedeutet, dass sie nicht lebensbedrohlich sind. Einige können jedoch bösartig sein, was bedeutet, dass sie Krebs verursachen können. Mammatumore gehören bei Hunden zu den Neubildungen, die am häufigsten auftreten. Alles, was Sie dazu noch wissen sollten, haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst!

Wie hoch ist die Gefahr, dass die Mammatumore bei der Hündin bösartig sind?

Zum Glück sind Mammatumore bei Hündinnen nicht ganz so oft von der bösartigen Sorte. Es sind hier nur rund 20 bis 40 Prozent. Dabei handelt es sich dann in den meisten Fällen um verschiedene Karzinome, nur in ganz seltenen Fällen (3 Prozent) sind es Sarkome. Dies sind beides Unterarten von Tumoren, die man danach unterscheidet, wo genau sie auftreten. Karzinome entstehen in der Haut oder Schleimhaut, Sarkome im Fleisch oder in den Weichteilen. Noch seltener gibt es Mischtypen, also sogenannte Karzinosarkome.

Bei den gutartigen (benignen) Tumoren des Gesäuges handelt es sich meist um Adenome. Das sind Geschwulste an der Schleimhaut oder dem Drüsengewebe. Daneben gibt es auch noch weitere, nicht klassifizierte Tumore in diesem Bereich.

Kann es zu Komplikationen kommen?

Bei bösartigen, malignen Mammatumoren kann es zu Metastasen kommen. Metastasen sind Krebszellen, die sich von einem ursprünglichen Tumor lösen und über das Blut oder das Lymphsystem in andere Teile des Körpers gelangen. Diese Krebszellen können dann in anderen Organen oder Geweben wachsen und sich vermehren, was zu einem sekundären Tumor führt.

Metastasen sind eine ernste Komplikation von Krebs, da sie die Ausbreitung der Krankheit im Körper signalisieren. Sie können auch schwieriger zu behandeln sein als der ursprüngliche Tumor, da sie sich in der Regel bereits ausgebreitet haben und nicht mehr lokalisiert sind.

Bei Mammatumoren bei Hunden kommt es häufig, wenn der Tumor metastiert, zu Metastasen in den Lymphknoten, indem die Krebszellen über die Lymphflüssigkeit dorthin „wandern“. Zudem kann die Lunge betroffen sein; hierhin wandern die Zellen über das Blut, nicht über die Lymphe. Andere Organsysteme sind hier eher eine Ausnahme.

Meine Hündin ist betroffen – wie kann man sie behandeln?

Mammatumore werden in der Regel chirurgisch entfernt. Dabei gibt es zwei OP-Möglichkeiten: Die Lumpektomie und die Mastektomie. Bei ersterer bleibt das Gewebe des Gesäuges generell erhalten, der Tierarzt entfernt nur den Tumor. Dies ist vor allem bei kleineren Tumoren möglich. Die Mastektomie bezeichnet hingegen das vollständige Entfernen der Gesäugeleiste. Dabei gibt es bei Hunden durch die mehrfachen Zitzen verschiedene Möglichkeiten:

  1. einfache Mastektomie: Nur die Zitze und das umliegende Gewebe, wo der Tumor liegt, wird entfernt.
  2. regionale Mastektomie: Gibt es mehrere Tumore innerhalb einer Gesäugeleiste, entfernt der Tierarzt die gesamte Region (statt wie bei der einfache Mastektomie jeden Tumor einzeln).
  3. radikale Mastektomie: Hierbei entfernt man die komplette Gesäugeleiste einer Seite.

Welche Art der OP für Ihre Hündin angebracht ist, entscheidet der Tierarzt immer im individuellen Fall und nach ausführlicher Besprechung.

Kann man Mammatumoren bei der Hündin vorbeugen?

Interessanterweise kommen diese Art von Tumoren hauptsächlich bei älteren Hündinnen vor – junge Hündinnen unter vier Jahren erkranken nur sehr selten. In diesem Alter müssen Sie sich also eigentlich noch keine Sorgen über eine mögliche Krebserkrankung Ihrer Hündin machen. Doch Sie können Mammatumore in diesem Alter bereits verhindern – nämlich mit einer Kastration. Tatsächlich ist es so, dass eine Kastration vor der ersten Läufigkeit die Entstehung dieser Tumore fast vollständig verhindert. Bei einer Kastration im Alter bis zu 2,5 Jahren kann man das Risiko einer Entstehung von Gesäugetumoren auf ein Viertel reduzieren.

Dennoch ist eine Kastration ein Eingriff, den man sich gut überlegen sollte. Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrem Tierarzt, der Sie dazu individuell beraten kann.

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