Viele Hundehalter kennen das Bild des kurzzeitig auf drei Beinen hüpfenden Hundes, gerade bei kleineren Hunderassen. In den meisten Fällen ist die Ursache davon die sogenannte Patellaluxation beim Hund. Dabei handelt es sich um eine Kniegelenksverletzung, bei der die Kniescheibe des Hundes (Patella) aus dem Gelenk springt (Luxation). Oft springt sie von allein in ihre ursprüngliche Position zurück, was man Reposition nennt. Daher laufen viele Hunde nach ein paar „hüpfenden“ Schritten wieder normal. Allerdings ist das ständige Herausspringen recht schmerzhaft. Was Sie noch über die Patellaluxation beim Hund wissen sollten, erfahren Sie hier bei uns!
Ursachen der Patellaluxation beim Hund
Meist ist der Auslöser eine leichte Fehlstellung im Ober- und Unterschenkel. Wenn diese nicht mehr im richtigen Winkel zueinander stehen, liegt natürlich auch die Kniescheibe nicht mehr in der optimalen Position. In eher seltenen Fällen ist sie die Folge eines Unfalls. Fehlentwicklungen in der Wachstumsphase, eine (ernährungsbedingte) Wachstumsstörung oder starkes Übergewicht können ebenfalls zu einer Erkrankung führen. Im Alter kann es durch den (natürlichen) Verschleiß der Gelenke dazu kommen. Selten sind auch eine mangelhaft ausgebildete Muskulatur oder schwaches Bindegewebe die Ursache. Es gibt jedoch auch Rassen, die eine erbliche Veranlagung zur Patellaluxation beim Hund haben (siehe unten „Häufig betroffene Rassen“). Bei einigen dieser Rassen müssen die Züchter sogar eine Untersuchung auf diese Krankheit vornehmen lassen, bevor sie einen Hund zur Zucht zulassen dürfen. Damit will man vermeiden, dass erkrankte Elterntiere die Krankheit weitergeben und sie sich auf diese Weise wieder mehr verbreitet.
Mögliche Folgekrankheiten
Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Hund an einer Patellaluxation leidet, sollten Sie mit dem Tierarztbesuch nicht allzu lange warten. Denn durch mehrmaliges Herausspringen der Kniescheibe aus der Gelenkfuge kann der Knorpel beschädigt werden. In der Folge entsteht oft Arthrose im betroffenen Knie. Außerdem kann die falsche Haltung des Gelenks noch zu einem schmerzhaften (und in der Behandlung teuren!) Kreuzbandriss führen.
Ist jede Patellaluxation beim Hund gleich?
Nein, denn es gibt zum einen eine Unterscheidung anhand der Schweregrade (eins bis vier) und diejenige, ob die Kniescheibe nach innen (medial) oder außen (lateral) herausspringt. Die innere ist sehr viel häufiger (70-80 Prozent aller Fälle). Außerdem betrifft sie eher kleinere Hunderassen. Die Verrenkung nach außen tritt bei großen Rassen auf. Die verschiedenen Grade sind die folgenden: Erster Grad: Die Kniescheibe springt heraus, gleitet aber durch den Muskelzug von allein in ihre richtige Position zurück. Zweiter Grad: Kniescheibe springt häufig heraus und bleibt in der Fehlposition stehen. Dritter Grad: Kniescheibe springt permanent heraus und kann nur durch Druck wieder in die richtige Position geschoben werden. Vierter Grad: Kniescheibe verharrt in der Fehlposition und kann nicht eingerenkt werden.
Symptome
Je nachdem, welche Form und welcher Grad der Patellaluxation beim Hund vorliegt, kommt es zu unterschiedlichen Symptomen. Beim ersten Grad zeigt der Hund kaum Symptome und humpelt höchstens mal für einige Meter. Dann ist der typische „hüpfende“ Gang zu beobachten. Oft wird diese Erkrankung auch nur durch Zufall beim Tierarzt, etwa bei einer anderen Untersuchung, festgestellt. Beim zweiten Grad humpelt der Hund stärker und öfter, er hat Schmerzen und entlastet das Bein. Beim dritten und vierten Grad lahmt und humpelt der Hund meist dauerhaft. Bei der höchsten Stufe läuft der Hund oft mit dauerhaft gebeugtem Kniegelenk, weil er es durch die verschobene Kniescheibe nicht mehr strecken kann.
Häufig betroffene Rassen
Wie bereits erwähnt, kommt die innere Luxation vor allem bei kleinen Hunderassen vor. Zu den häufig betroffenen Rassen gehören hierbei:
- Boston Terrier
- Chihuahua
- Foxterrier
- Französische Bulldogge
- Griffon
- King Charles Spaniel
- Klein- und Zwergpudel
- Pekinese
- Papillon
- Yorkshire Terrier
Bei manchen mittelgroßen Hunden wie dem Appenzeller Sennenhund, Chow Chow oder Shar-Pei tritt diese Form der Patellaluxation beim Hund ebenfalls recht häufig auf. Die laterale Verschiebung (nach außen) tritt bei folgenden größeren (und z. T. mittleren) Hunderassen relativ häufig auf:
- Alaskan Malamute
- Boxer
- Cockerspaniel
- Float Coated Retriever
- Irish Setter
- Königspudel
- Pyrenäenberghund
Wie behandelt man eine Patellaluxation beim Hund?
Das kommt ganz darauf an, welche Form bzw. welcher Grad der Patellaluxation beim Hund vorliegt. Bei einer leichten, einmaligen Ausrenkung kann der Tierarzt das Gelenk einrenken und eventuell zusätzlich stabilisieren, um weitere Luxationen zu vermeiden. Bei wiederkehrenden und/oder stärkeren Ausrenkungen haben sich aber oft schon Veränderungen am umliegenden Gewebe ergeben. Dann ist fast immer eine Operation notwendig. Wie diese ausfällt und welche Art der OP genutzt wird, entscheidet der Tierarzt individuell.
Kosten der Behandlung
Ist die Luxation nur geringgradig, ist auch die Behandlung nicht sehr aufwendig (s. o.). Dann sind natürlich auch die Kosten geringer und bewegen sich, mit der Diagnostik zusammen, um ca. 100 bis 300 Euro herum. Falls für die Diagnose Röntgenbilder gemacht werden, liegt der Preis eher im oberen Bereich, da Röntgen leider recht teuer. Eine Operation bei einem höheren Grad der Patellaluxation beim Hund wiederum ist natürlich teurer. Auch hier kommt es für die Gesamtkosten ganz darauf an, ob und wie viele Röntgenbilder entstehen, ob der Tierarzt vielleicht noch ein MRT oder CT durchführt usw. Natürlich variieren die Kosten zudem je nachdem, welche Art der OP der Tierarzt durchführt. Im Durchschnitt kostet eine OP (ohne Mehrwertsteuer und Diagnostik!) um die 800 Euro. Dabei darf man nicht vergessen, dass auch nach der Operation noch weitere Folgekosten für Nachbehandlung, Schmerzmittel und weitere Medikamente, Kontrolluntersuchungen etc. anfallen. Alles in allem gehört die Patellaluxation beim Hund also zu den teureren Erkrankungen, was die Behandlungskosten angeht. Vor so hohen Tierarztkosten können Sie sich aber schützen – mit einer passenden Versicherung!
Eine Hundeversicherung als zuverlässiger Schutz vor Tierarztkosten
Um sich vor den Kosten, die bei jedem Tierarztbesuch – auch bei einer Patellaluxation und allen anderen Erkrankungen – anfallen, zu schützen, gibt es die passende Hundeversicherung: Die Hundekranken- oder die Hunde-OP-Versicherung.
Die Hunde-OP Versicherung erstattet Ihnen die Kosten bei allen OPs (inkl. Diagnostik, Nachbehandlung und Medikamenten). Diese ist also für eine Patellaluxation bereits ausreichend, wenn Ihr Vierbeiner eine OP benötigt. Bei der Hundekrankenversicherung sind zusätzlich noch alle ambulanten Behandlungen und Kontrolluntersuchungen versichert. Damit sind Sie also rundum vor sämtlichen Tierarztkosten geschützt.
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