Der Albtraum vieler Hundefreunde: Nach der Fütterung schwillt der Bauch des geliebten Vierbeiners stark an. Das ist das Hauptsymptom der gefürchteten Magendrehung beim Hund. Wodurch die Erkrankung entsteht, welche Rassen besonders oft betroffen sind und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie hier auf medidog.de!

Was genau ist eine Magendrehung beim Hund?

Bei einer Magendrehung passiert genau das, was der Name dieser Krankheit vermuten lässt: Der Magen des Hundes dreht sich – meist im Uhrzeigersinn um die Längsachse. Dabei kommt es zu einem Verschluss des Mageneingangs. Luft, die sich im Magen befindet, kann nicht mehr durch das Aufstoßen entweichen.

Der Magen gast zunehmend auf. Dabei drückt er wichtige Blutgefäße, Nervenstränge und das Zwerchfell ab. Der Körper und somit die Organe des Hundes werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff über das Blut versorgt. Das Blut übersäuert. Der Kreislauf des Hundes bricht zusammen, man spricht dabei in der Medizin von einem Kreislaufschock. Dieser ist meist tödlich.

Deswegen muss man bei einer Magendrehung beim Hund sofort handeln! Denn nur selten gibt es eine spontane Rückdrehung des Magens. Ohne tierärztliche Hilfe geht es hier also nicht weiter.

Ursachen einer Magendrehung beim Hund

Die genauen Ursachen sind leider bis heute nicht bekannt. Man kennt nur Risikofaktoren, also Bedingungen, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ein Hund eine Magendrehung bekommt.

Dazu zählen zum Beispiel eine enorme Körpergröße und ein tiefer Brustkorb. Bei Rassen, die diese Merkmale aufweisen, erhöht sich das Risiko der Erkrankung noch mit zunehmendem Alter weiterhin.

Weitere Faktoren werden immer wieder genannt, konnten aber bisher wissenschaftlich noch nicht bestätigt werden. Dabei handelt es sich um die folgenden:

  • Wenige große Portionen Futter am Tag sollen das Risiko erhöhen
  • Hastiges Fressen und dadurch Verschlucken von Luft soll ebenfalls eine Magendrehung beim Hund auslösen können
  • Früher galt das Gegenteil, heute tendiert man eher dazu, dass eine erhöhte Futterschüssel das Risiko der Erkrankung steigern könne

Symptome und Diagnostik

Klar erkennen kann man eine Magendrehung beim Hund daran, dass der Bauch ein bis zwei Stunden nach der letzten Fütterung anschwillt (siehe oben). Dabei ist der Hund unruhig, versucht manchmal zu erbrechen oder Kot abzusetzen, was aber meist nicht klappt. Der Vierbeiner sitzt viel, mag sich nicht hinlegen.

Oft bläht sich der Bauch dann sehr schnell sehr stark weiter auf. Dabei wird der Hund immer teilnahmsloser durch den oben beschriebenen Kreislaufschock.

Der Tierarzt, den man sofort aufsuchen sollte, diagnostiziert eine Magendrehung beim Hund zuverlässig durch ein Röntgenbild. Untersucht der Tierarzt Blut im Labor, findet er oft eine gestörte Blutgerinnung sowie eine Übersäuerung des Blutes anhand der Werte vor.

Wie behandelt man die Magendrehung beim Hund?

Die einzige Möglichkeit besteht in einer Operation: Dabei dreht der Tierarzt den Magen wieder in seine ursprüngliche Lage zurück. Ist der Magen stark aufgegast, muss er ihn vorher punktieren, damit die Luft entweichen kann.

Natürlich benötigt der Hund dafür eine Narkose. Ist sein Kreislauf bereits stark heruntergefahren, bekommt er vorher oft Infusionen, um ihn wieder zu stabilisieren.

Bei dieser OP fixiert der Tierarzt den Magen des Hundes oft, um eine erneute Drehung zu verhindern. Bei 70 % der Fälle, in denen dies nicht passiert, dreht sich der Magen tatsächlich später erneut. Mit dieser Fixierung, die man Gastropexie nennt, sind es aber nur noch 5 %.

Ob der Vierbeiner die Erkrankung überlebt, hängt vor allem davon ab, wie schnell man ihn behandeln lässt bzw. wie lange die Drehung schon besteht. Man sagt, dass das Tier gute Chancen hat, wenn innerhalb von sechs Stunden nach Beginn der Drehung operiert wird.

Welche Rassen haben oft mit einer Magendrehung zu kämpfen?

Wie bereits gesagt, sind besonders große Rassen betroffen. Bei kleineren Hunden kommt eine Magendrehung nur sehr selten vor, ist jedoch nicht völlig ausgeschlossen. Zu den besonders häufig betroffenen Rassen gehören:

  • Deutsche Doggen
  • Bloodhounds
  • große Windhunde
  • Collies
  • Irische Wolfshunde
  • Deutsche Schäferhunde
  • Rottweiler
  • Dobermänner
  • Boxer
  • Bernhardiner
  • Berner Sennenhunde
  • Weimaraner

Wie schütze ich mein Tier vor einer Magendrehung?

Da die Ursachen nicht bekannt sind, ist eine Vorbeugung leider nicht wirklich möglich. Viele Tierärzte empfehlen aber, die Futterration auf mehrere kleine Portionen am Tag zu verteilen.

Außerdem sollte man den Napf des Hundes auf den Boden stellen und den Vierbeiner nach der Fütterung ruhen lassen, also auf viel Bewegung (z. B. Joggen, Radfahren, Hundesport, Schwimmen etc.) verzichten. Ein gemütlicher „Verdauungsspaziergang“ ist natürlich kein Problem.

Die Kosten einer Magendrehung beim Hund

Die Kosten der Behandlung sind nur schwer abschätzbar, da es sich bei dder Erkrankung immer um einen Notfall handelt. Man kann nicht bis zum nächsten Morgen warten, wenn der Hund abends nach der letzten Fütterung des Tages eine Magendrehung bekommt. Dann fällt in den Tierarztpraxen und -kliniken bereits der Notfalltarif an.

Sie rechnen dann mit einem erhöhten Satz der GOT (Gebühren-Ordnung für Tierärzte) ab. Dadurch können sich die Kosten verdoppeln oder sogar verdreifachen.

Dann kommt noch dazu, wie schnell sich der Hund von der OP erholt. Muss er lange in der Klinik bleiben, weil die Nachbehandlung lange dauert (weil sich z. B. die Naht entzündet), steigern sich die Kosten natürlich erneut.

Alles in allem kann man sagen, dass die Kosten einer Magendrehung beim Hund selten unter 1.000 Euro liegen. Im schlimmsten Fall kann ein solcher Notfall sogar bis zu 10.000 Euro kosten!

Schützen Sie sich mit einer passenden Versicherung!

Vor einer Magendrehung selbst können Sie sich und Ihren Hund leider nicht schützen – wohl aber vor den anfallenden Kosten. Mit einer Hundekrankenversicherung oder Hunde-OP Versicherung müssen Sie sich zumindest um die Finanzen keine Sorgen mehr machen! Mehr Informationen zu den wichtigen Hundeversicherungen erhalten Sie hier.

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